
Im Juli war ich beim WeAreDevelopers World Congress 2025 dabei – bei mir um die Ecke in Berlin. Ein schöner Zufall: Europas Tech-Hauptstadt ist gleichzeitig mein Zuhause und mein Spielfeld. Hier treffen sich kreative Köpfe, Gründer, Entwicklerinnen, und natürlich die Menschen, die alles zusammenhalten: HR und Global Mobility.
Mein Panel hieß „Tech-Enabled, People-First: The Future of Global Hiring“ – und genau darum ging’s: Wie schaffen wir es, Technologie klug zu nutzen, ohne den Menschen zu verlieren?
Berlin, IT und globale Talente – lokal verwurzelt, global relevant
Berlin war schon immer ein Magnet für Ideen und Menschen. Aber wer hier lebt, spürt auch die Spannung: Wir reden über Digitalisierung und Fachkräftemangel – und beides hängt zusammen.
Einerseits gibt’s weltweit großartige IT-Talente, die flexibel arbeiten wollen: remote, hybrid oder bereit für den Umzug. Andererseits bremsen uns noch zu viele veraltete Strukturen – von Visa-Prozessen bis zu Recruiting-Systemen, die eher aus dem Faxzeitalter stammen.
Ich habe es im Panel so gesagt:
„Wir erleben einen Arbeitskräftemangel in weiten Teilen der westlichen Welt – besonders in Pflege, Transport und Handwerk. Aber im Tech-Bereich ist die globale Beschäftigungsfähigkeit höher. Wir hätten die Werkzeuge, um das zu lösen – wenn wir sie auch einsetzen.“
Es geht nicht nur um HR Tech – sondern um PeopleTech
Spannend finde ich, wie sich unsere Sicht auf Technologie verändert hat:
- Früher war HR Tech vor allem Verwaltung – Systeme, Prozesse, Automatisierung./li>
- Dann kam Work Tech – Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.
- Und jetzt sind wir in der Ära von People Tech: Technologie, die echte Verbindung ermöglicht.
Denn am Ende geht’s nicht nur um Tools, sondern darum, Menschen über Grenzen hinweg zu verbinden. Ob jemand aus Brasilien, Vietnam oder der Türkei kommt – die Systeme müssen inklusiv, intuitiv und unterstützend sein.
Ich habe es so formuliert:
„Technologie sollte nicht einfach Prozesse digitalisieren. Sie sollte gegenseitiges Verständnis schaffen – über Kulturen, Zeitzonen und Erwartungen hinweg.“
Wo KI helfen kann – und wo Vertrauen unersetzbar bleibt
Natürlich war auch Künstliche Intelligenz Thema. Jeder redet darüber – und ja, sie kann vieles einfacher machen: Recruiting, Matching, Relocation.
Aber KI ersetzt kein Vertrauen.
- Vertrauen in die Menschen, die wir einstellen.
- Vertrauen in die Systeme, die wir aufbauen.
- Vertrauen in die Technologie selbst.
In der Praxis heißt das: Ein gutes Buddy-System, kulturell sensibles Onboarding, klare Kommunikation, echte Unterstützung. Keine kalten Prozesse, keine anonymen Dashboards.
Was Unternehmen jetzt tun sollten – nicht irgendwann
Zum Schluss im Panel kam die Frage: „Was würdest du einem Unternehmen raten, das mit dieser Balance kämpft?“
Meine Antwort war einfach:
„Startet mit dem, was schon möglich ist. Wartet nicht auf perfekte Systeme. Egal ob Unternehmen, Dienstleister oder Einzelperson – globale Zusammenarbeit ist heute schon machbar. Das ist unsere #MissionPossible.“
Und in meiner #MissionPossible-Reise gehen wir noch einen Schritt weiter. Mit der PMA Academy unterstützen wir Unternehmen dabei, AI Enablement praktisch anzuwenden – also Teams darin zu trainieren, wie sie KI nutzen können, um ihren Arbeitsalltag schneller, smarter und strategischer zu gestalten.
Wenn wir aufhören, in Silos zu denken, und anfangen, in Ökosystemen zu handeln, kann Global Mobility richtig Wirkung entfalten: Unternehmen rekrutieren weltweit, Talente bewegen sich frei, und Dienstleister schaffen reibungslose Erfahrungen – miteinander statt nebeneinander.
Global Mobility ist kein Ortswechsel – sondern eine Haltung
Berlin war der perfekte Ort für dieses Gespräch. Es ist mein Kiez und der Sitz des „Berliner Zinner“, mein Ort für Kreativität und Innovation mitten in der Stadt. Dort sehe ich jeden Tag, wie Technologie und Menschen aufeinandertreffen – manchmal chaotisch, aber immer inspirierend.
Die Botschaft der WAD Conference bleibt klar:
Den Fachkräftemangel lösen wir nicht nur mit Jobanzeigen in anderen Ländern. Wir müssen neu denken, wie wir Vertrauen aufbauen, Mobilität unterstützen und KI nutzen – nicht um Menschen zu ersetzen, sondern um sie zu befähigen.
Die Zukunft kommt nicht irgendwann. Wir gestalten sie jetzt – mit jedem Hiring, jeder Relocation, jedem Mindset-Shift.
Author: Daniel Zinner
Internationaler HR Experte, Unternehmer und Global Mobility Berater
Co-Founder People Mobility Alliance








